Auch in Wiesbaden ist die große Umstellung des Kinderfussballs seit Sommer 2022 offiziell gestartet. Unsere kleinsten Kicker spielen in den Verbands-Wettbewerben keinen „normalen“ Fußball mehr. Ab jetzt ist bei den G-Junioren die kleine Spielform „Funino“ vorgeschrieben. Anstelle von zwei Jugendtoren gibt es vier Minitore, gespielt wird drei gegen drei – ohne Torwart und ohne feste Spielerpositionen. Warum das Ganze? Mehr Ballkontakte, mehr Dribblings und mehr Erfolgserlebnisse = Tore. Wie das in der Praxis aussieht, beantwortet unser aktueller G-Junioren-Trainer und FSJ’ler Jonas Grösch. Lest hier die seine Antworten zu unseren sieben Funino-Fragen.
Wie kommen die Kinder mit der neuen Spielform zurecht?
Für die Kinder war es am Anfang eine große Umstellung. Wir haben zwei Wochen vor dem ersten Turnier angefangen Funino zu trainieren. Die größte Umstellung und die meist gefragte Frage war, wann wir mal auf große Tore spielen, weil es sonst ja keinen Torwart gibt. Nach dem ersten Paar Trainingseinheiten und dem Turnier in Frauenstein kommen die Kinder gut zurecht mit der neuen Spielform.
Verstehen die Kinder die Regeln?
Auch bei den Regeln hat es eine kurze Eingewöhnungszeit gebraucht. Das man mit dem Ball ins Feld dribbeln und passen kann, haben die Kinder bei uns relativ schnell verstanden. Allerdings hat die Schusslinie ein paar Probleme bereitet. Für die Kinder war es am Anfang schwer zu verstehen, dass sie erst in einem abgestecktem Raum ein Tor erzielen dürfen. Dann den Kindern zu vermitteln, dass das Tor nicht zählt war auch nicht einfach, aber mittlerweile haben es unsere Kinder sehr gut verstanden. Sie haben es sogar so gut verstanden, dass sie die anderen Mannschaften oft korrigieren und genau mitbekommen, wann ein Tor zählt und wann nicht.
Haben die Kinder Spaß?
Ich denke, den Kindern gefällt die neue Spielform, weil sie oft den Ball haben und immer am Spiel beteiligt sind. Es könnte aber auch daran liegen, dass wir sehr erfolgreich sind und in vier Turnieren erst ein Spiel verloren haben. Das kriegen die Kinder natürlich auch mit und haben automatisch mehr Spaß.
Wie war es, selbst ein Fest zu organisieren?
Am 24. September hatten wir auf unserem Gelände im Helmut-Schön-Sportpark die Möglichkeit, ein Fest zu veranstalten. Im Vorfeld habe ich mich mit unserem neuen Jugendleiter Tim Bilke und Vorstandsmitglied Christian Scheibe zusammengesetzt. Wir haben im Voraus geplant, wie wir die Plätze aufteilen, welchen Turniermodus wir spielen und wie wir den Verkauf von Getränken und Kuchen organisieren. Dann haben wir am Morgen alle vier Felder aufgebaut und es konnte losgehen.
Ein kleines Problem allerdings war, dass wir eine gerade Zahl an Mannschaften gebraucht haben, weil sonst eine Mannschaft immer Pause hätte. Aber auch das haben wir im Voraus mit den anderen Mannschaften geklärt und so konnten wir ein erfolgreiches Turnier veranstalten.
Wie werden die Eltern beteiligt?
Bei uns haben sich die Eltern haben um den Verkauf gekümmert und die Kinder sehr gut motiviert und angefeuert. Sie waren auch ein gutes Team, weil man sich gut abgewechselt hat, sodass jeder seinem Kind lang genug zuschauen konnte.
Konntet ihr damit auch die Mannschaftskasse aufbessern?
Ja, durch den tollen Verkauf von den Eltern konnten wir schon ein paar Euro einnehmen, das Geld wird jetzt gespart. Am 15. Oktober 2022 sind wir wieder Ausrichter und können noch einmal etwas einnehmen. Mit dem Geld wird dann was mit der Mannschaft unternommen.
Was ist besonders an Funino beim SV Wiesbaden?
Es macht echt Spaß, so etwas zu planen und umzusetzen, weil man nicht alleine ist und jederzeit jeden im Verein um Hilfe bitten kann, wenn man es selbst nicht auf die Beine gestellt bekommt. Außerdem helfen auch die Eltern bei allen Sachen sehr gut mit und machen es sehr angenehm, mit den Kindern zu arbeiten.
Für alle, die noch mehr zu den Regeln im Kinderfußball wissen wollen, hier eine kleine Übersicht im Video: